Patterns für technologieunabhängige und zukunftssichere Web-Applikationen

Das Web bildet für einen Großteil der IT heutzutage die Grundlage für Datenaustausch und Anwendungsschnistellen. Vor allem auch durch die zunehmende Nutzung von Smartphones werden Web-Applikationen immer wieder in den Fokus gerückt, um plaformunabhängig Daten und Funktionen bereitzustellen.

Dabei bildet die Usability einen wichtigen Faktor im Rahmen der Akzeptanz von webbasierten Systemen. Deshalb werden nicht nur auf Ebene der Implementierung Patterns genutzt, sondern auch auf Ebene des Entwurfs von Funktionalität, Interaktion und Oberfläche. Die existierenden Patterns-Kataloge für webbasierte Systeme haben aber häufig ein markantes Defizit: Entweder Sie sind so generisch, dass Sie keine konkrete Lösung für ein vorliegendes Problem bieten können, oder sie sind so spezifisch, dass die angebotene Lösung in einem kurzen Zeitraum bereits technisch überholt ist.

Das Ziel dieses Projekts ist daher die Entwicklung eines Konzeptes für einen Zeit- und Technologie-unabhängigen Patternkatalog, der nicht nur aktuelle Best-Practices aufzeigen kann, sondern auch deren Allgemeingültigkeit bezogen auf unterschiedliche Anwendungsfälle und auf unterschiedliche technologische Epochen darlegt. Dadurch wäre auch eine bessere Zukunssicherheit gewährleistet. Durch eine Überführung bestehender Kataloge in das neue Konzept wäre nicht nur ein besseres Nachschlagewerk für die Praxis gegeben, sondern auch eine Grundlage für eine zielgerichtete Ausbildung des Nachwuchses.

Durch eine Einordnung und Analyse bestehender Pattern-Kataloge über einen großen Zeitraum hinweg in Relation zur aktuellen und bisherigen technischen Entwicklung ist eine Datenbasis gegeben, die eine Überprüfung der Gültigkeitsdauer bestimmter Patterns ermöglicht und damit Rückschluss auf das angestrebte Ziel ermöglicht.

Für die strukturierte Bewältigung dieser Aufgabe sind mehrere Forschungsfragen zu beantworten:

  1. Wie lassen sich Patterns in Abhängigkeit von Richtlinien und Heuristiken unabhängig von einem technologischen State-of-the-Art definieren, ohne ihren spezfischen Charakter zu verlieren?
  2. Wie lassen sich aktuelle Pattern-Kataloge formal so aufbereiten, dass Sie den ermielten Anforderungen der ersten Frage gerecht werden?
  3. Kann eine harmonisierte Zusammenführung des vorhandene Wissens aus den bisherigen Katalogen dem Anspruch an das Ziel der Arbeit gerecht werden?

Wie lassen sich Patterns in Abhängigkeit von Gestaltungsregeln, aber unabhängig von einem technologischen State-of-the-Art definieren, ohne dass sie ihren spezifischen Charakter verlieren?

Ziel dieses Teilbereiches ist es eine begriliche Einordnung zwischen allgemeinen Gestaltungsregeln wie Prinzipien oder Heuristiken und spezifischen Handlungsempfehlungen wie Patterns vorzunehmen und gleichzeitig eine durchgängigen Bezug zwischen beiden Kategorien herzustellen. Dafür wird es notwendig, die den Heuristiken und Patterns zugrundeliegenden Problemstellungen so zu definieren, dass diese auf unterschiedlichen Abstraktionsebenen durch beide Verfahren gelöst werden können. Dabei wäre das Ziel diese Abstraktionsebenen im Rahmen der Anwendungsdomäne möglichst technologieunabhängig zu betrachten. Diesem Vorgehen liegt die These zugrunde, dass ein Zeit- und Technologie-Bezug im Rahmen der Wirtschasinformatik für eine spezifische Problemlösung nicht notwendig ist, da hier die Erfüllung der Anforderungen der Nutzer eher fokussiert wird, als eine formale Erfüllung eines Anforderungskatalogs mit technischen Anforderungen. Durch diese Betrachtung einer anderen Abstraktionsebene wäre eine möglich Lösung, dass eine Drei-Teilung entwickelt werden muss: eine Art „generischer Adapter“ als Vermiler zwischen den allgemeinen Heuristiken und den technischen Patterns.

Wie lassen sich aktuelle Pattern-Kataloge formal so aufbereiten, dass Sie den ermittelten Anforderungen der ersten Frage gerecht werden?

Es existiert eine Vielzahl an aktuellen Pattern-Katalogen für die Anwendungsdomäne, die allerdings in unterschiedlichem Format und mit unterschiedlichen Zielsetzungen aufbereitet sind. Diese gilt es nicht nur auf einen inhaltlichen, sondern auch auf einem formalen Level zu harmonisieren. Dabei müssen aber nicht nur aktuelle Pattern-Kataloge in Bezug auf aktuellen Themenstellungen und aktuellen technische Möglichkeiten analysiert werden, sondern auch frühere Kataloge, um die zeitunabhängigen Bausteine zu identifizieren.

Kann eine harmonisierte Zusammenführung des vorhandene Wissens aus den bisherigen Katalogen dem Anspruch an das Ziel der Arbeit gerecht werden?

Durch die erreichte Formalisierung durch die Definition unterschiedlicher Abstraktionsebenen, existiert ein Leitfaden, wie ein Pattern-Katalog, der die Ziele der Arbeit erfüllen soll auszusehen hat. Aufbauend auf dem vorhandenen Wissen der bestehenden Kataloge soll dann eine Formalisierung stafinden, die als Ziel dann einen neuen universalen Katalog hat. In einem weiteren Schri soll dieser dann auf die vergangene und gegenwärtige Situation beispielhaft angewendet werden, um dessen Eignung zu überprüfen.

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