Themen im WS 16/17

Themen für das Seminar "Wirtschaftsinformatik"

Themen für Bachelor-Studierende

(Sprache: Deutsch/English) SOFTEC-BA, Wintersemester 2016/2017

Themenkomplex: Bachelorseminar Wirtschaftsinformatik und Softwaretechnik

Liste der möglichen konkreten Themen:

  • Ein sich im Zuge der Digitalisierung verbreitender Trend ist die digitale Selbstvermessung, das sogenannte Self-Tracking. Darunter versteht man den Einsatz digitaler Technologien zur Aufzeichnung von Daten über sich selbst. Menschen, die Daten über sich selbst und ihre Aktivitäten digital erfassen werden im Allgemeinen als Self-Tracker bezeichnet. Sie verstehen sich als Anhänger der Quantified-Self-Bewegung, die getreu ihrem Motto „Self Knowledge Through Numbers“, das Ziel verfolgen, auf Basis selbsterfasster Daten zu neuen Erkenntnissen über sich selbst zu gelangen. 

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre es, einen Überblick über unterschiedliche Tracking-Konzepte zu schaffen und darauf aufbauend diese zu Kategorisieren. Gleichzeitig erfolgt eine Ableitung von relevanten Kundengruppen auf Basis von Personas, um kritische Erfolgsfaktoren für Tracking-Devices zu ermitteln.

    Literatur

    • DIN EN ISO 9001:2015 (2015) Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen.
    • JaspersMWM (2009) A comparison of usability methods for testing interactive health technologies: methodological aspects and empirical evidence. International journal of medical informatics 78(5):340–353. doi:10.1016/j.ijmedinf.2008.10.002 
    • KarahanoğluA, ErbuğÇ (2011) Perceived qualities of smart wearables: determinants of user acceptance. In: Deserti A, Zurlo F, Rizzo F (Hrsg) Proceedings of the 2011 Conference on Designing Pleasurable Products and Interfaces (DPPI '11), S 1. doi:10.1145/2347504.2347533 
    • KhalidH, ShihabE, NagappanM, HassanAE (2015) What Do Mobile App Users Complain About? IEEE Software 32(3):70–77. doi:10.1109/MS.2014.50 
    • MarinhoEH, ResendeRF (2012) Quality Factors in Development Best Practices for Mobile Applications. In: Hutchison D, Kanade T, Kittler J, Kleinberg JM, et al. (Hrsg) Computational Science and Its Applications – ICCSA 2012. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg, S 632–645. doi:10.1007/978-3-642-31128-4_47
  • Fitness-Tracker sind in der Lage verschiedene Daten über ihren Nutzer zu erfassen. Unter der Prämisse, dass diese Tracker durchgehend genutzt werden, sind diese als personenbezogene Daten einer hohen Schutzstufe einzuordnen, da die Informationen darüber wie und wann sich der Nutzer bewegt oder ernährt Rückschlüsse auf weitere Details ermöglichen. Eine (nicht-anonymisierte) Weitergabe solcher Daten sollte nicht im Interesse des Nutzers liegen.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre es zunächst die erhobenen Daten zu klassifizieren und Gefährdungspotenziale bezogen auf diese Klassen zu ermitteln. Darauf aufbauend könnte anhand der Datenschutzrichtlinien der vorherrschenden Plattformen ermittelt werden inwieweit der Nutzer überhaupt die Möglichkeit hat, seine Daten zu schützen und Handlungsempfehlungen für Nutzer und Anbieter entwickelt werden.

    Literatur

  • Es existieren viele Ansätze im Bereich der Architekturentwicklung, Systemkonzeption oder Softwareentwicklung. Gleichzeitig steht ein Großteil der entwickelten Systeme in einem sehr konkreten Domänenbezug, wodurch ein besonderer Einfluss auf Merkmale des Entwurfs und Phasen des Entwurfsprozesses entsteht.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre es, die spezifischen Einflussfaktoren und kritischen Erfolgsfaktoren dieser Methoden für die Domäne der Health IT zu ermitteln und in Bezug zu Domänen-unabhängigen Ansätzen zu stellen.

    Literatur

    • TurkD, FranceR, RumpeB (2005) Assumptions Underlying Agile Software Development Processes. Journal of Database Management (JDM) 16(4):62–87. doi:10.4018/jdm.2005100104
  • Die Nutzung von Informationssystemen ist fast allgegenwärtig und permanent und erzeugt daher Stress beim Benutzer. Dieser Technologiestress variiert aufgrund unterschiedlicher Einflussfaktoren von Person zu Person, ist aber auch im betrieblichen Kontext vorhanden. Bspw. durch die Idee der andauernden Erreichbarkeit oder die Komplexität der eingesetzten Systeme. Durch eine Reduktion des Technologiestresses wäre es mutmaßlich aber möglich die Effizienz der Systemnutzung zu erhöhen.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre es einen Überblick zu schaffen über Arten und Kategorien von Technologiestress es im Unternehmenskontext gibt, deren Einflussfaktoren zu ermitteln und geeignete Empfehlungen gegen diesen Technologiestress aufzuzeigen und zu bewerten.

    Literatur

    • AdamMTP, GimpelH, MaedcheA, RiedlR (2016) Design Blueprint for Stress-Sensitive Adaptive Enterprise Systems. Business & Information Systems Engineering (Online First). doi:10.1007/s12599-016-0451-3 
  • Ein Smart Home definiert sich durch Sensoren und Aktoren, die regelbasiert in einem System integriert werden. Dabei soll ein Großteil der Haussteuerung automatisiert werden, während auf der anderen Seite auch die Nutzer über bestimmte Systemzustände informiert werden müssen und wollen. In diesem Kontext können Personas bei der Gestaltung des Systems helfen, indem dadurch Benutzungsszenarien und -vorlieben definiert werden, durch die Entwurfsentscheidungen bewertet werden können.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre es, Anhand von Anforderungen unterschiedlicher Personas und der Möglichkeiten von vorhandenen Sensoren und Aktoren Entwurfsentscheidung existierender Produkte zu bewerten bzw. sinnvolle Entwurfsentscheidungen vorzuschlagen.

    Literatur

    • KhalidH, ShihabE, NagappanM, HassanAE (2015) What Do Mobile App Users Complain About? IEEE Software 32(3):70–77. doi:10.1109/MS.2014.50 
    • MarinhoEH, ResendeRF (2012) Quality Factors in Development Best Practices for Mobile Applications. In: Hutchison D, Kanade T, Kittler J, Kleinberg JM, et al. (Hrsg) Computational Science and Its Applications – ICCSA 2012. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg, S 632–645. doi:10.1007/978-3-642-31128-4_47 
  • Im Rahmen der digitalen Transformation geht es um die gezielte Nutzung neuartiger Technologien, um Potenziale zu verwirklichen, die mit klassischen Vorgehensweisen nicht verfügbar wären. Dabei kann die Transformation unterschiedlichen Unternehmensbereichen, Unternehmensebenen oder auch Phasen der Wertschöpfung zugeordnet werden. In diesem Zuge bekommt die Bewertung der Qualität von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen eine höhere Bedeutung zu. Zwar sind die bestehenden Qualitätsdefinitionen aufgrund ihres Umfangs in der Lage die neuen Einflussfaktoren abzubilden, trotzdem bleibt die Frage welche Aspekte der Qualität heutzutage bspw. nicht mehr nur einen positiven Einfluss haben, sondern inzwischen als Mindestniveaus definiert sind.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre zunächst anhand der gängigen Qualitätsdefinition(en) die Determinanten für Qualität zu klassifizieren und diese in Bezug zur digitalen Transformation zu stellen. Dadurch wäre es möglich zu bewerten, welche Determinanten in der aktuellen Entwicklung einer besonderen Betrachtung benötigen und wie dies zu erfolgen hat, und für welche Determinanten es Standard-Prozesse und –Frameworks gibt, um diese zu erfüllen.

    Literatur

    • DIN EN ISO 9001:2015 (2015) Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen.
    • KarahanoğluA, ErbuğÇ (2011) Perceived qualities of smart wearables: determinants of user acceptance. In: Deserti A, Zurlo F, Rizzo F (Hrsg) Proceedings of the 2011 Conference on Designing Pleasurable Products and Interfaces (DPPI '11), S 1. doi:10.1145/2347504.2347533 
    • StylidisK, LandahlJ, WickmanC, JohannessonH, SöderbergR (2015) Structuring perceived quality attributes for use in the design process. Proceedings of the International Conference on Engineering Design, ICED 7(DS 80-07). https://www.scopus.com/inward/record.uri?eid=2-s2.0-84979711172&partnerID=40&md5=aa21c3c739f8e0ea9c73c058e6bbab64 
  • Im Rahmen der Software-Entwicklung gibt es Methoden zur Erhöhung der Qualität. Diese sind bspw. in Software-Entwicklungsprozesse eingebettet mit dem Schwerpunkt der Prozessqualität, im Rahmen von Code-Qualität von quantitativen Methoden geprägt, oder bezogen auf das Requirements Engineering über formalen Anforderungserfüllung definiert. Trotz all dieser und weiterer unterschiedlicher Ansätze stellen Endbenutzer subjektiv die Qualität typischer Anwendungssysteme meist als wenig hochwertig dar.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre zunächst anhand der gängigen Qualitätsdefinition(en) die Determinanten für Qualität zu klassifizieren und diese in Bezug auf Anwendungssysteme zu stellen. Durch ein Verbinden dieser Erkenntnisse mit den Qualitätsansätzen der Softwareentwicklung wäre eine Bewertung möglich welche Ansätze sich für welche Determinanten eigenen, um so eine Handlungsempfehlung zu geben, wie die durch Endkunden wahrgenommene Qualität effektiv und effizient gesteigert werden kann.

    Literatur

    • DIN EN ISO 9001:2015 (2015) Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen.
    • KarahanoğluA, ErbuğÇ (2011) Perceived qualities of smart wearables: determinants of user acceptance. In: Deserti A, Zurlo F, Rizzo F (Hrsg) Proceedings of the 2011 Conference on Designing Pleasurable Products and Interfaces (DPPI '11), S 1. doi:10.1145/2347504.2347533 
    • MarinhoEH, ResendeRF (2012) Quality Factors in Development Best Practices for Mobile Applications. In: Hutchison D, Kanade T, Kittler J, Kleinberg JM, et al. (Hrsg) Computational Science and Its Applications – ICCSA 2012. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg, S 632–645. doi:10.1007/978-3-642-31128-4_47 
    • StylidisK, LandahlJ, WickmanC, JohannessonH, SöderbergR (2015) Structuring perceived quality attributes for use in the design process. Proceedings of the International Conference on Engineering Design, ICED 7(DS 80-07). https://www.scopus.com/inward/record.uri?eid=2-s2.0-84979711172&partnerID=40&md5=aa21c3c739f8e0ea9c73c058e6bbab64 
  • Viele Consumer-Produkte sind heutzutage Kombinationen von Hardware und Software. Diese triviale Trennung ist noch recht einfach zu differenzieren und es gibt für unterschiedliche Hardware-Typen unterschiedliche Teildisziplinen, wie bspw. Embedded Systems. Allerdings setzen sich Consumer-Produkte heutzutage aus viel mehr Teilkomponenten zusammen, die allerdings unabdingbar verknüpft sind. Bspw. nutzen Fitness-Tracker einen Hardware-Sensor, der mit dem eigenen Smartphone gekoppelt ist, die darauf installierte App synchronisiert die Hardware mit der Web-Plattform, während die Web-Plattform mit weiteren Diensten verknüpft wird, wie bspw. sozialen Netzwerken und zusätzliche Analysefunktionen als Service abonnierbar anbietet. Klassische Ansätze zur Ergonomie-Forschung, die das physische Produkt in den Vordergrund stellen kommen hier zu kurz, genau wie Ansätze der Software-Ergonomie und der HCI, die auf die App und die Web-Oberfläche fokussieren würden. Gleichzeitig gibt es integrative Ansätze, um nicht eine Komponente wie die Hardware als ex-post vorgegeben zu betrachten, oder über Plattformgrenzen hinweg Designentscheidungen zu treffen.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre es, die unterschiedlichen Verfahren zur Produktentwicklung auf ihre Eignung für das o. g. Szenario zu überprüfen und geeignete Verfahren auf ihre Integrationsmöglichkeit zu prüfen.

    Literatur

    AltenhoffB, VaigneurH, CaineK (2015) One Step Forward, Two Steps Back: The Key to Wearables in the Field is the App. In: Arnrich B, Ersoy C, Dey A, Kunze K, Berthouze N (Hrsg) 9th International Conference on Pervasive Computing Technologies for Healthcare. 2015-05-20 - 2015-05-23. doi:10.4108/icst.pervasivehealth.2015.259049 

    FortmannJ, HeutenW, BollS (2015) User requirements for digital jewellery. In: Lawson S, Dickinson P (Hrsg) the 2015 British HCI Conference, S 119–125. doi:10.1145/2783446.2783573 

    JarrahiMH (2015) Digital and Physical Materiality of Information Technologies: The Case of Fitbit Activity Tracking Devices. In: 2015 48th Hawaii International Conference on System Sciences (HICSS), S 1768–1777. doi:10.1109/HICSS.2015.214 

  • Für die Modellierung von Unternehmensprozessen lassen sich unterschiedliche Sprachen finden. Im Bereich domänenunabhängiger Sprachen sind sicherlich EPK und BPMN die bekanntesten Vertreter. Die Entscheidung für eine Modellierungssprache ist von vielen Faktoren abhängig.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre es eine Entscheidungsunterstützung für eine der beiden Sprachen zu entwickeln, die es erlaubt anhand von typischen Anforderungen an Prozessmodellierung generell, sowie von Anforderungen an den konkreten Einsatzzweck die passende Sprache auszuwählen.

    Literatur

  • Reifegradmodelle sind Referenzmodelle für einen bestimmten Anwendungsfall, die es ermöglichen ein Untersuchungsobjekt (bspw. ein Unternehmen bzw. die Unternehmensprozesse) nach dem Grad der Reife einzuordnen. Dies dient unter anderem dem Wettbewerbsvergleich oder einer Potenzialanalyse. Dabei existieren sehr unterschiedliche Anwendungsfälle, bspw. nach unterschiedlichen Domänen und auch unterschiedliche Erstellungsmethoden (bottom-up vs. Top-down). Der Nutzen solcher Reifegradmodelle wird oftmals kritisch hinterfragt, u. a. da meist nicht klar ist, wir der Nutzen einer nächsten Reifestufe im Gegensatz zu dem notwendigen Aufwand zu bewerten ist.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre es, Potenziale und Kritik von Reifegradmodellen generell zusammenzustellen und anhand von konkreten Domänen und Einsatzszenarien aus der Literatur kritisch zu bewerten und damit Erfolgsfaktoren für Reifegradmodelle abzuleiten.

    Literatur

    • PöppelbußJ, RöglingerM (2011) What makes a useful maturity model? A framework of general design principles for maturity models and its demonstration in business process management. In: ECIS 2011 Proceedings, Paper 28
  • Die Wirtschaftsinformatik ist eine recht junge Disziplin, in der immer wieder über die Relevanz bestimmter Forschungsmethoden diskutiert wird. Insbesondere im Kontext der Übernahme von Methoden anderer Disziplinen im Gegensatz zur Entwicklung eigener Methoden und durch die Möglichkeit von konstruktionsorientierter vs. verhaltenswissenschaftlicher Forschung gerade auch im Hinblick auf die Schwesterdisziplin Information Systems Research sind die Relevanz ausgewählter Forschungsmethoden ein Thema.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre nachdem ein Überblick über konkrete Forschungsmethoden gegeben wird eine Bewertung dieser Methoden nach ihrer Nutzung innerhalb des Fachgebietes auf der einen Seite, sowie nach ihrem zeitlichen Aufwand und der benötigten Vorerfahrung auf der anderen Seite vorzunehmen, um schlussendlich ein Auswahlraster an Forschungsmethoden vorzustellen, dass Studierende für ihre erste wissenschaftliche Arbeit einsetzen können.

    Literatur

    • FrankU (2007) Ein Vorschlag zur Konfiguration von Forschungsmethoden in der Wirtschaftsinformatik. In: Lehner F, Zelewski S (Hrsg) Wissenschaftstheoretische Fundierung und wissenschaftliche Orientierung der Wirtschaftsinformatik. Gito, Berlin, S 156–185
    • MarchST, StoreyVC (2008) Design Sciene in the Information Systems Discipline. MIS Quarterly 32(4):725–730
    • OatesBJ (2006) Researching information systems and computing. Sage Publications, London, Thousand Oaks, Calif
    • PeffersK, TuunanenT, RothenbergerMA, ChatterjeeS (2007) A Design Science Research Methodology for Information Systems Research. Journal of Management Information Systems 24(3):45–77. doi:10.2753/MIS0742-1222240302 
    • SchauerC (2011) Die Wirtschaftsinformatik im internationalen Wettbewerb. Vergleich der Forschung im deutschsprachigen und nordamerikanischen Raum. Gabler
    • SchreinerM, HessT, BenlianA (2015) Gestaltungsorientierter Kern oder Tendenz zur Empirie? Zur neueren methodischen Entwicklung der Wirtschaftsinformatik
    • WildeT, HessT (2006) Methodenspektrum der Wirtschaftsinformatik: Überblick und Portfoliobildung. www.wim.bwl.uni-muenchen.de/download/epub/ab_2006_02.pdf (Abruf am 2012-12-14)
    • WildeT, HessT (2007) Forschungsmethoden der Wirtschaftsinformatik. WIRTSCHAFTSINFORMATIK 49(4):280–287. doi:10.1007/s11576-007-0064-z 
    • ZelewskiS (2009) Was ist eigentlich Grundlagenforschung in der Wirtschaftsinformatik? WIRTSCHAFTSINFORMATIK 51(2):227–230. doi:10.1007/s11576-008-0130-1 
  • Blockchain ist ein Verfahren für eine verteilte Datenbank nach dem Peer-to-Peer-Prinzip, das insbesondere durch Bitcoin bekannt ist. Neben Bitcoin und verwandten Währungen existieren aber eine Vielzahl weiterer Vorschläge für den Einsatz der Blockchain-Technologie, nicht nur in der FinTech-Domäne. Die Komplexität und die Potenziale der Technologie selbst sind dabei meist wenig bezogen auf konkrete Anwendungsfälle analysisert.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre verschiedene vorhandene Einsatzszenarien für Blockchain zu ermitteln und anhand der Spezifika des Verfahrens auf eine mögliche technische und wirtschaftliche Tauglichkeit zu untersuchen, um dadurch grundlegende Erfolgsfaktoren des Einsatzes abzuleiten.

    Literatur

    CachinC (2016) Architecture of the Hyperledger Blockchain Fabric. https://www.zurich.ibm.com/dccl/papers/cachin_dccl.pdf

    SchrierD, WuW, PentlandA (2016) Blockchain & Infrastructure (Identity, Data Security). cdn.resources.getsmarter.ac/wp-content/uploads/2016/05/MIT_Blockchain_Infrastructure_Report_Part_Three_May_2016.pdf 

    SwanM (2015) Blockchain. Blueprint for a new economy. 1. ed. O'Reilly, Beijing

  • Es existieren viele verschiedene Ansätze für die Gestaltung von Software-Interfaces. Einer dieser Ansätze ist der der Patterns, bei dem vorgefertigte, konfigurierbare Lösungsbausteine für wiederkehrende Probleme beschrieben werden. So können erprobte Lösungen direkt beim ersten Entwurf genutzt werden. Diese Lösungen werden in unterschiedlichen Pattern-Katalogen und –Sprachen für unterschiedliche Einsatzzwecke beschrieben. Dabei unterscheiden sich diese Kataloge nach Typ der Applikation (bspw. Web-Interface, mobile App) oder nach Domäne (bspw. E-Commerce). Die Anzahl dieser Kataloge und Sprachen ist immens, selbst man Sie auf UI-Patterns beschränkt.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre eine Übersicht über vorhandene Kataloge und eine darauffolgende Bewertung der Qualität der Kataloge. Dabei sollte nicht nur der einzelne Katalog spezifisch bewertet werden, sondern auch das grundsätzliche Konzept der Pattern-Kataloge kritisch hinterfragt werden.

    Literatur

    KruschitzC, HitzM (2009) The Anatomy of HCI Design Patterns. In: Proceedings of the 2009 Computation World: Future Computing, Service Computation, Cognitive, Adaptive, Content, Patterns, S 202–207. doi:10.1109/ComputationWorld.2009.45 

    TidwellJ (2011) Designing interfaces. 2. Aufl. O'Reilly, Sebastopol, CA

    WinterR, vom BrockeJ, FettkeP, LoosP, JungingerS, MoserC, KellerW, MatthesF, ErnstA (2009) Patterns in der Wirtschaftsinformatik. WIRTSCHAFTSINFORMATIK 51(6):535–542. doi:10.1007/s11576-009-0195-5 

  • Resposive Webdesign ist ein Ansatz, bei dem Webseiten, statt wie früher eine Desktop-Version und eine unabhängige Mobil-Version haben, nun eine gemeinsame Version besitzen, bei der nur die Darstellung angepasst wird. Dabei besteht das grundlegende Problem das jede Art von Webinhalt in der Darstellung konkret angepasst werden muss. So werden in der Darstellung auf einem mobilen Endgerät mit kleinem Display bspw. meist die Navigation nur auf Wunsch eingeblendet und die Inhalte nicht mehr in mehreren Spalten nebeneinander angezeigt. Gleichzeitig müssen Bilder an die konkreten Gegebenheiten des Geräts angepasst werden, insbesondere in der Größe. Diese vereinfachte Darstellung zeigt aber noch nicht die Implikationen für die Strukturierung von Inhalten, so wäre es bspw. möglich die übliche Einteilung von Webinhalten in einzelne Seiten bzw. URLs aufzubrechen, da die Darstellung auf kleinen Bildschirmen eine andere Strukturierung begünstigt. Hier ist die Informationsarchitektur ein zentraler Ansatzpunkt.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre es kritische Erfolgsfaktoren einer Informationsarchitektur für RWD zu ermitteln. Dabei geht es darum ein Konzept zu entwickeln wie darzustellenden Informationen (hierarchisch) strukturiert werden können, ohne das Konzept „Seite“ und „Unterseite“ konkret festlegen zu müssen. 

    Literatur

    • ResminiA, RosatiL (2011) A Brief History of Information Architecture. Journal of Information Architecture 3(2):33–45
    • RosenfeldL, MorvilleP, ArangoJ (2015) Information architecture for the Web and beyond. 4th edition
  • Modellgetriebene Softwareentwicklung (MDSE) wird häufig mit vielen konkreten Vorteilen in Verbindung gebracht, wie einfacher formaler Analyse, höherer Qualität und besserer Erfülllung von Anforderungen. Trotzdem bleibt diese Art der Softwareentwicklung meist unberücksichtigt in praktischen Projekten.

    Ein mögliches Ziel dieser Arbeit wäre zunächst die aktuelle Eignung von MDSE zu prüfen und zu bewerten und darauf aufbauend die konkreten Unterschiede zum klassischen Software-Engineering aufzuzeigen, um daraus konkrete Einflussfaktoren für eine Wahl und Eignung beider Varianten in einem konkreten Scenario sichtbar zu machen. Konkrete Fragen wie „Ist Programmierung keine Modellierung?“ können in diesem Zuge beantwortet werden.

    Literatur

    • GerlachR, GuckertM, MalerczykC, ArltHC, VaupelS, TaentzerG, FatumM (2016) Modellgetriebene Entwicklung mobiler Anwendungen mit Augmented Reality Funktionalität. In: Barton T, Müller C, Seel C (Hrsg) Mobile Anwendungen in Unternehmen. Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden, S 193–211. doi:10.1007/978-3-658-12010-8_13 
    • WannerG, SieglS (2007) Modellgetriebene Softwareentwicklung auf Basis von Open-Source-Werkzeugen – reif für die Praxis? Informatik-Spektrum 30(5):340–352. doi:10.1007/s00287-007-0175-3 

Themen für das Seminar "Wirtschaftsinformatik"

Themen für Master-Studierende

(Sprache: Deutsch/English) SOFTEC-MA, Wintersemester 2016/2017

Themenkomplex: Masterseminar Wirtschaftsinformatik und Softwaretechnik

Liste der möglichen konkreten Themen:

  • Reifegradmodelle sind Referenzmodelle für einen bestimmten Anwendungsfall, die es ermöglichen ein Untersuchungsobjekt (bspw. ein Unternehmen bzw. die Unternehmensprozesse) nach dem Grad der Reife einzuordnen. Dies dient unter anderem dem Wettbewerbsvergleich oder einer Potenzialanalyse. Dabei existieren sehr unterschiedliche Anwendungsfälle, bspw. nach unterschiedlichen Domänen und auch unterschiedliche Erstellungsmethoden (bottom-up vs. Top-down). Der Nutzen solcher Reifegradmodelle wird oftmals kritisch hinterfragt, u. a. da meist nicht klar ist, wir der Nutzen einer nächsten Reifestufe im Gegensatz zu dem notwendigen Aufwand zu bewerten ist.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre es, Potenziale und Kritik von Reifegradmodellen generell zusammenzustellen und anhand von konkreten Domänen und Einsatzszenarien aus der Literatur kritisch zu bewerten und damit Erfolgsfaktoren für Reifegradmodelle abzuleiten.

    Literatur

    • PöppelbußJ, RöglingerM (2011) What makes a useful maturity model? A framework of general design principles for maturity models and its demonstration in business process management. In: ECIS 2011 Proceedings, Paper 28
  • Im Rahmen der Software-Entwicklung gibt es Methoden zur Erhöhung der Qualität. Diese sind bspw. in Software-Entwicklungsprozesse eingebettet mit dem Schwerpunkt der Prozessqualität, im Rahmen von Code-Qualität von quantitativen Methoden geprägt, oder bezogen auf das Requirements Engineering über formalen Anforderungserfüllung definiert. Trotz all dieser und weiterer unterschiedlicher Ansätze stellen Endbenutzer subjektiv die Qualität typischer Anwendungssysteme meist als wenig hochwertig dar.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre zunächst anhand der gängigen Qualitätsdefinition(en) die Determinanten für Qualität zu klassifizieren und diese in Bezug auf Anwendungssysteme zu stellen. Durch ein Verbinden dieser Erkenntnisse mit den Qualitätsansätzen der Softwareentwicklung wäre eine Bewertung möglich welche Ansätze sich für welche Determinanten eigenen, um so eine Handlungsempfehlung zu geben, wie die durch Endkunden wahrgenommene Qualität effektiv und effizient gesteigert werden kann.

    Literatur

    • DIN EN ISO 9001:2015 (2015) Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen.
    • KarahanoğluA, ErbuğÇ (2011) Perceived qualities of smart wearables: determinants of user acceptance. In: Deserti A, Zurlo F, Rizzo F (Hrsg) Proceedings of the 2011 Conference on Designing Pleasurable Products and Interfaces (DPPI '11), S 1. doi:10.1145/2347504.2347533 
    • MarinhoEH, ResendeRF (2012) Quality Factors in Development Best Practices for Mobile Applications. In: Hutchison D, Kanade T, Kittler J, Kleinberg JM, et al. (Hrsg) Computational Science and Its Applications – ICCSA 2012. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg, S 632–645. doi:10.1007/978-3-642-31128-4_47 
    • StylidisK, LandahlJ, WickmanC, JohannessonH, SöderbergR (2015) Structuring perceived quality attributes for use in the design process. Proceedings of the International Conference on Engineering Design, ICED 7(DS 80-07). https://www.scopus.com/inward/record.uri?eid=2-s2.0-84979711172&partnerID=40&md5=aa21c3c739f8e0ea9c73c058e6bbab64 
  • Die Wirtschaftsinformatik ist eine recht junge Disziplin, in der immer wieder über die Relevanz bestimmter Forschungsmethoden diskutiert wird. Insbesondere im Kontext der Übernahme von Methoden anderer Disziplinen im Gegensatz zur Entwicklung eigener Methoden und durch die Möglichkeit von konstruktionsorientierter vs. verhaltenswissenschaftlicher Forschung gerade auch im Hinblick auf die Schwesterdisziplin Information Systems Research sind die Relevanz ausgewählter Forschungsmethoden ein Thema.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre nachdem ein Überblick über konkrete Forschungsmethoden gegeben wird eine Bewertung dieser Methoden nach ihrer Nutzung innerhalb des Fachgebietes auf der einen Seite, sowie nach ihrem zeitlichen Aufwand und der benötigten Vorerfahrung auf der anderen Seite vorzunehmen, um schlussendlich ein Auswahlraster an Forschungsmethoden vorzustellen, dass Studierende für ihre Abschlussarbeit sinnvoll einsetzen können.

    Literatur

    • FrankU (2007) Ein Vorschlag zur Konfiguration von Forschungsmethoden in der Wirtschaftsinformatik. In: Lehner F, Zelewski S (Hrsg) Wissenschaftstheoretische Fundierung und wissenschaftliche Orientierung der Wirtschaftsinformatik. Gito, Berlin, S 156–185
    • MarchST, StoreyVC (2008) Design Sciene in the Information Systems Discipline. MIS Quarterly 32(4):725–730
    • OatesBJ (2006) Researching information systems and computing. Sage Publications, London, Thousand Oaks, Calif
    • PeffersK, TuunanenT, RothenbergerMA, ChatterjeeS (2007) A Design Science Research Methodology for Information Systems Research. Journal of Management Information Systems 24(3):45–77. doi:10.2753/MIS0742-1222240302 
    • SchauerC (2011) Die Wirtschaftsinformatik im internationalen Wettbewerb. Vergleich der Forschung im deutschsprachigen und nordamerikanischen Raum. Gabler
    • SchreinerM, HessT, BenlianA (2015) Gestaltungsorientierter Kern oder Tendenz zur Empirie? Zur neueren methodischen Entwicklung der Wirtschaftsinformatik
    • WildeT, HessT (2006) Methodenspektrum der Wirtschaftsinformatik: Überblick und Portfoliobildung. www.wim.bwl.uni-muenchen.de/download/epub/ab_2006_02.pdf (Abruf am 2012-12-14)
    • WildeT, HessT (2007) Forschungsmethoden der Wirtschaftsinformatik. WIRTSCHAFTSINFORMATIK 49(4):280–287. doi:10.1007/s11576-007-0064-z 
    • ZelewskiS (2009) Was ist eigentlich Grundlagenforschung in der Wirtschaftsinformatik? WIRTSCHAFTSINFORMATIK 51(2):227–230. doi:10.1007/s11576-008-0130-1 
  • Ein sich im Zuge der Digitalisierung verbreitender Trend ist die digitale Selbstvermessung, das sogenannte Self-Tracking. Darunter versteht man den Einsatz digitaler Technologien zur Aufzeichnung von Daten über sich selbst. Menschen, die Daten über sich selbst und ihre Aktivitäten digital erfassen werden im Allgemeinen als Self-Tracker bezeichnet. Sie verstehen sich als Anhänger der Quantified-Self-Bewegung, die getreu ihrem Motto „Self Knowledge Through Numbers“, das Ziel verfolgen, auf Basis selbsterfasster Daten zu neuen Erkenntnissen über sich selbst zu gelangen. 

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre es, einen Überblick über unterschiedliche Tracking-Konzepte zu schaffen und darauf aufbauend diese zu Kategorisieren. Gleichzeitig erfolgt eine Ableitung von relevanten Kundengruppen auf Basis von Personas, um kritische Erfolgsfaktoren für Tracking-Devices zu ermitteln.

    Literatur

    • DIN EN ISO 9001:2015 (2015) Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen.
    • JaspersMWM (2009) A comparison of usability methods for testing interactive health technologies: methodological aspects and empirical evidence. International journal of medical informatics 78(5):340–353. doi:10.1016/j.ijmedinf.2008.10.002 
    • KarahanoğluA, ErbuğÇ (2011) Perceived qualities of smart wearables: determinants of user acceptance. In: Deserti A, Zurlo F, Rizzo F (Hrsg) Proceedings of the 2011 Conference on Designing Pleasurable Products and Interfaces (DPPI '11), S 1. doi:10.1145/2347504.2347533 
    • KhalidH, ShihabE, NagappanM, HassanAE (2015) What Do Mobile App Users Complain About? IEEE Software 32(3):70–77. doi:10.1109/MS.2014.50 
    • MarinhoEH, ResendeRF (2012) Quality Factors in Development Best Practices for Mobile Applications. In: Hutchison D, Kanade T, Kittler J, Kleinberg JM, et al. (Hrsg) Computational Science and Its Applications – ICCSA 2012. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg, S 632–645. doi:10.1007/978-3-642-31128-4_47
  • Fitness-Tracker sind in der Lage verschiedene Daten über ihren Nutzer zu erfassen. Unter der Prämisse, dass diese Tracker durchgehend genutzt werden, sind diese als personenbezogene Daten einer hohen Schutzstufe einzuordnen, da die Informationen darüber wie und wann sich der Nutzer bewegt oder ernährt Rückschlüsse auf weitere Details ermöglichen. Eine (nicht-anonymisierte) Weitergabe solcher Daten sollte nicht im Interesse des Nutzers liegen.

    Ein mögliches Ziel der Arbeit wäre es zunächst die erhobenen Daten zu klassifizieren und Gefährdungspotenziale bezogen auf diese Klassen zu ermitteln. Darauf aufbauend könnte anhand der Datenschutzrichtlinien der vorherrschenden Plattformen ermittelt werden inwieweit der Nutzer überhaupt die Möglichkeit hat, seine Daten zu schützen und Handlungsempfehlungen für Nutzer und Anbieter entwickelt werden.

    Literatur